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Wir über uns

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Ausgabe April 1998

Seite 2

Editorial

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Staatsanwälten, hat sich längst die Erkenntnis gebildet, daß Repression für sich genommen keine Lösung ist, daß etwa der schnell konstruierte Zusammenhang mehr Repression gleich weniger Kriminalität ein Trugschluß ist. Wenn einige dies absolut nicht einsehen wollen, so hat dies eher mit grundsätzlichen gesellschaftspolitischen Vorstel- lungen zu tun, mit einer Art von ideologischer Verblendung. Eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen im Zeitalter der Informationsgesellschaft hier auch die Massenmedien, kein Tag vergeht, in dem nicht über möglichst spektakuläre Verbrechen berichtet wird, allzu oft in reißerischer Art undWeise, mehr an der eigenen Auflagen- steigerung orientiert denn an wirklicher Information. Immerhin hat, im Gegensatz zum ehemaligen Hamburger Bürger- meister Voscherau, der Kanzlerkandidat der SPD schon begriffen, daß Kriminalität nicht das Thema ist, das zum Stimmenfang im Wahlkampf taugt. Was allerdings noch nichts darüber aussagt, ob und wie

man die wirklichen Probleme in diesem unserem Lande angehen will.
Mit einer Serie über die neue, alte Hamburger Politik beginnen wir in dieser Ausgabe, in den nächsten drei Ausgaben werden wir diese mit der Darstellung konkreter Versäumnisse in einigen Politikfeldern fortsetzen.
Die Ignoranz und Arroganz der Verantwortli- chen innerhalb der Justiz ist kaum noch zu überbieten: da sind andere Behörden zu einer übergreifenden Zusammenarbeit bereit, da könnte man, zum Nutzen aller, das eine oder andere Projekt gemeinsam an- packen - die Justiz aber hält davon nichts, etwaige Vorschläge werden einfach ignoriert. Da sind Bezirksämter zur Verbesserung der Zusammen- arbeit etwa bei der Entlassungsvorbereitung bereit, da kann man sich gar gemeinsame Arbeitsprojekte vorstellen, bei denen ggf. Gefangene - gegen Bezahlung - öffentliche Einrichtungen wie Spielplätze etc. reparieren und anderes mehr. Und all das wäre,