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Wir über uns

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Ausgabe April 1998

Seite 2

Editorial

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würde man es richtig anpacken, auch noch zum größten Teil durch Mittel und Programme der Euro- päischen Gemeinschaft finanzierbar - aber nein sagt die Justiz, mit uns doch nicht, ab in die Schublade damit. Wir wollen derart Ignoranz natürlich nicht hin- nehmen, und gerade beim Thema Entlassungsvor- bereitung, aber auch an vielen anderen Punkten, gäbe es viele Möglichkeiten der Verbesserung - ohne daß hierfür letztlich finanzielle Mittel bereitge- stellt werden müßten, es könnten im Gegenteil solche gespart werden. Diese ganze Problematik möchten wir denn mindestens einmal mit jenen erör- tern, die dazu bereit sind und sich nicht daran stören, daß Gefangene in der Lage sind, entspre- chende Vorschläge zu machen. Wir wollen also in diesem Jahr hierzu eine Art Kongreß veranstalten, bei dem alle, die im Rahmen ihrer Arbeit mit der Situation von Gefangenen und insbesondere deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu tun haben, sich einbringen können und sollen. Näheres

dazu werden Sie im blickpunkt noch lesen können - Interessierte aus welchem Bereich auch immer, ob Behörden, Institutionen oder private Hilfe, möchten wir aber bereits jetzt auffordern, einmal Kontakt mit uns aufzunehmen und uns wissen zu lassen, ob sie grundsätzlich an einem solchen Kongreß Interesse haben. Wir wissen, daß dies bei einigen so ist, möchten aber eine möglichst breite Beteiligung erreichen - und wenn dann die Justizverantwortlichen ihre Ignoranz nicht unterdrücken können, wird es auch ohne sie gehen, wird man dann entsprechen- den öffentlichen Druck ausüben müssen. Jawohl, meine Damen und Herren aus der Justiz, wir wollen und werden nicht aufhören, ihnen auf die Nerven zu gehen - daran werden mindestens auf Dauer weder offene noch versteckte Versuche, uns zu be- oder verhindern, etwas ändern.
In diesem Sinne für heute

mit herzlichen Grüßen
Jens Stuhlmann