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Seite 3 Information, Austausch, Weiterbildung ... 2/4
praktischen Kenntnissen bemüht. Und sie stößt dabei immer wieder auf Probleme, weil seitens der einzelnen Anstaltsleiter und Justizverwaltungen eine Teilnahme der jeweiligen Redakteure meist uner- wünscht ist. Die Einladungen zur Teilnahme gehen regelmäßig an die Redaktionen der gegenwärtig 55 in der Bundesrepublik existierenden Gefangenen- zeitungen, ebenso regelmäßig melden sich viele Redakteure zur Teilnahme an. Dann aber stellt sich bei Nachfragen heraus, daß nur die wenigsten wirklich teilnehmen dürfen. Noch immer sind Meinungs- und Pressefreiheit hinter den meisten Mauern Fremdworte, halten die meisten Anstalts- leiter und Verantwortlichen Gefangenenzeitungen für eher überflüssig, und wo dies anders ist, geht dies eher auf die Initiative der Redakteure und Unter- stützung außerhalb der Mauern zurück. So sind die Arbeitsbedingungen der einzelnen Redaktionen so unterschiedlich wie Erscheinungsbild und Auflage der Zeitungen. Während einige wenige Redak- tionen über moderne Arbeitsmittel wie PC und die entsprechenden Programme verfügen, müssen sich viele nach wie vor mit einer mechanischen Schreib- maschine und Papier begnügen. Und während sich in nur wenigen Knästen die Erkenntnis durchsetzt, daß, wie unser Anstaltsleiter es formulierte, Strafvollzug von der Auseinandersetzung lebt, gilt in den meisten nach wie vor eine rigide Zensur, muß jedes Wort vorgelegt werden, wird jede Äußerung zensiert oder zu unterdrücken versucht. So sind denn journalistische Arbeitsstile oder auch nur berufliches Grundwissen für viele der gefangenen Redakteure eher „bömische Dörfer", sie haben mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Und die wenigsten erhalten tatsächlich Unterstützung von außerhalb der Mauern, im allgemeinen sind Kontakte der Redaktionen zu Institutionen oder auch Pressekollegen außerhalb der Mauern spärlich bis nicht vorhanden - und das ist genau so auch gewollt. Ganze fünf Zeitungen aus Vechta, Hannover,