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Jugendkriminalität: Einsperren ist keine Lösung ...

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raum auch für Jugendliche zum Aufwachsen geboten hat, jedenfalls da, wo sie funktioniert hat, nimmt immer weniger Bedeutung und immer weniger Raum ein. Immer mehr Jugendliche wachsen auf, ohne diesen Schonraum zu kennen oder zu erleben oder jemals erlebt zu haben. Ich könnte noch eine ganze Reihe von weiteren Gründen aufzählen, aber das sind sicher die wichtigsten.

Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat eine Studie verfaßt zur Jugenddelinquenz. Sie haben auf einer Veranstaltung der Kriminologischen Initiative diese Studie ziemlich kritisiert. Nun sagt Herr Pfeiffer zu den Ursachen steigender Gewaltkriminalität unter Jugendlichen z.B. ganz ähnliches, was Sie auch gerade gesagt haben. Wo liegen die Gründe für die Kritik an der Studie?

Die Gründe für die Kritik liegen einmal darin, daß er von unzureichendem Zahlenmaterial ausgeht und daraus Schlußfolgerungen zieht, die angesichts des schwachen Datenmaterials so sicher nicht getroffen werden können. Das bezieht sich einmal auf die Frage der Zunahme der Jugendkriminalität; als Verantwortlicher Wissenschaftler muß man darauf hinweisen, daß wir es nach wie vor nicht wissen, sondern nur vermuten. Er geht da von Gewißheiten aus, das kritisieren wir, aber wir erhebliche Kritik haben wir vor allen Dingen an seiner Darstellung und Bewertung der Sanktionspraxis der Hamburger Jugendgerichtsbarkeit. Da hat er sich einige sehr schwerwiegende Fehler geleistet und die haben wir inzwischen mit einer Presseerklärung der Regionalgruppe Nord der Jugendgerichtsvereinigung entsprechend korrigiert. Da hat er auch wieder auf der Grundlage von ganz unzureichenden Zahlen sehr harte Angriffe gegen