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Thema

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Es sage niemand, daß grundsätzlich in Hamburg anders funktioniert, was in Schwerin oder Potsdam zu beobachten war und ist. Und jene, die am unteren Rand der Gesellschaft dahinvegetieren, gehen ohnehin entweder gar nicht erst zur Wahl oder wählen am linken oder rechten Rand - na gut, ein schlichtes Rechenexempel, das solange nichts an den realen Machtverhältnissen ändert, solange diese Art Wähler überschaubar und damit einkalkulierbar bleiben. Was in Hamburg sozusagen dem Motto des unvergessenen Louis Trenker folgte: „Gerade noch mal gutgegangen".
Sodann gibt es da, um nur einmal bei der GAL zu bleiben, die innerparteilichen Prioritäten. Die wiederum stehen in direkter Beziehung zu den Menschen, die nach Auffassung der Parteistrategen GAL wählen. Und fragt man beispielsweise Meinungsforscher, so sind dies zunehmend und inzwischen vor allem Menschen, die Umweltfragen für wichtig halten, alternative Lebensformen

mindestens tolerieren, gleichwohl aber mindestens relativ gut verdienen und nicht eben selten eher zur „Mittelschicht" gehören. Sicher haben die meisten von Ihnen im Gegensatz zu den Pendants, die eher der CDU zuneigen, ihr soziales Gewissen nicht vor der Wahlurne abgegeben, aber das bedeutet nicht, daß die Situation von Minderheiten, von Menschen am Rande dieser Gesellschaft, von Armen nun ihre absolute Priorität wäre. Realos wissen also um ihre Realo-Wähler und wollen diese natürlich nicht vergraulen. Und in den Augen vieler Realos ist das, was zumindest mit dem linken Flügel der SPD „zu machen wäre", so er sich denn durchsetzen könnte, auch genug der Reform, gesellschaftliche Umstrukturierung oder gar fundamentale Kritik am System ist ihre Sache nicht. Denn auch Sie - Wähler wie zu Wählende - haben etwas zu verlieren, das sie behalten wollen: Lebensqualität, Einkommen, Wohlstand, eine zwar nicht preiswerte, aber gute Wohnlage und was es sonst noch so an „Werten"