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Computer für Schulen

Projekt: „Insassen im Strafvollzug helfen"

Dieser Satz sollte unsere Arbeit prägen, doch was sich gut anhört, ist nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Unsere Gruppe hatte sich zum Ziel gesetzt, ausgemusterte Computer aufzurüsten und je nach Bedarf zu kompletten Netzwerken zusammenzubauen. Sowohl die ausgemusterten PC als auch die neuen Komponenten sollten aus der Wirtschaft kommen.
Unsere Geschichte begann im September 97, als wir mit unserem Vorhaben sowohl direkt an die Anstaltsleitung als auch an Herrn Stötzer herantraten. Zu diesem Zeitpunkt wußten wir aber noch nicht, daß es so große Hürden zu überwinden gab, insbesondere die anfangs skeptische Haltung der Anstaltsleitung bzw. ihre Schweigsamkeit hatte uns sehr überrascht.
Da sich die Anstaltsleitung nicht in der Lage sah, uns Räumlichkeiten und Personal zur Verfügung zu stellen, war es ein langer Weg zu unserem Ziel. Monate vergingen, und es tat sich nichts, die Idee drohte im Sande zu verlaufen. Erst im März 98 ergab sich während eines Gespräches, an dem Herr Gravert von der Schulbehörde, Herr Stötzer (Freizeitgestaltung) und Herr Svensson (Schule) teilgenommen hatten, eine Möglichkeit, in einem Raum der Schule das Projekt aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.
Nach einem kurzen Überzeu-gungsgespräch mit Herrn Svensson erklärte er sich bereit, in seiner knappen Zeit (da er als Lehrer tätig ist) auch die Aufsicht zu übernehmen. Trotz der sehr eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten konnten wir nun wenigstens zum praktischen Teil übergehen. Wir fingen an, unsere Spendenbriefe an die Firmen zu schicken, erklärten ihnen unser Projekt und hofften auf rege Antwort. Die Portokosten wurden von der Anstalt getragen. Nach relativ kurzer Zeit wurden wir mit positiver Resonanz seitens der Firmen überschüttet.
Es wurden uns von einigen Unternehmen bis zu zweihundert Computer in Aussicht gestellt. Wegen der räumlichen Möglichkeiten der Schule und wegen fehlender Unterstützung seitens der Anstaltsleitung (obwohl so ein Projekt nun wirklich mal wieder positive Presse schaffen könnte), mußten wir leider diese großen Spenden ablehnen. So haben wir uns auf kleinere Spenden konzentriert.
Als erstes mußten wir Unternehmen finden, die uns einzelne PC und nicht gleich ihre komplett ausgemusterte EDV-Anlage zur Verfügung stellten. Wir bemerkten, daß es viel leichter ist, ein Unternehmen zu bewegen, uns seine gesamte EDV-Anlage zu überlassen als nur ein paar PC.
Doch unser Ehrgeiz ließ uns nicht ruhen, weil wir von unserem Vorhaben überzeugt waren, wollten wir es auch im kleineren Rahmen durchführen. Wir fanden die Firma Shell AG Deutschland, die ihre Geräte einzeln und nach firmeninternen Bedarf ausmusterte und die auch bereit war, uns ein paar Stück zu überlassen.
Kurze Zeit später standen bei uns vier 486er in einem sehr guten Zustand, allerdings ohne Monitore. Also machten wir uns an die Arbeit, diese zu beschaffen, was nach einigen Telefonaten auch geschafft war. Am 22.8.98 übergaben wir dem Leiter der Grundschule Flug-hafenstraße im Rahmen unseres Projektes die 4 Computer. Es ist also an der Zeit, die Verantwortlichen unserer Anstalt dazu zu bewegen, so ein Projekt in größeren Maßen aufzubauen. Denn es würde nur Vorteile für alle Seiten bringen, und in der Anstalt würden neue sinnvolle Arbeitsplätze entstehen, die Insassen könnten sich dadurch in Zukunftsberufen neu orientieren, durch die erworbenen Kenntnisse würden ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigen, und die Insassen könnten somit ihre Wiedereingliederung erleichtern, die Schulen kämen außerdem so kostenlos an Computer. Die Finanzierung eines solches Projektes könnte man durch Mittel von Land, Bund und EU erleichtern.
Die Initiatoren des Projekts

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