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GHJ - Gefangene Helfen Jugendlichen

Ein Projekt stellt sich vor

Die erschreckenden Zahlen im Bereich Jugendkriminalität haben eine Gruppe Gefangener der Anstalt II (Santa Fu) vor einem Jahr dazu bewogen, ein Projekt ins Leben zu rufen, das im präventivem Bereich nützlich sein könnte. Ein ganzes Jahr hat es gedauert, bis die richtigen Kontakte geknüpft werden konnten.
Mittlerweile steht eine Projektskiz-ze, und nach einer Probephase im November soll das Projekt anlaufen.

Zielgruppen

1. Abgeurteilte und verurteilte Jugendliche (Besuch als gerichtliche Auflage)
2. Gefährdete Jugendliche (Besuch auf freiwilliger Basis)
3. Jugendliche ohne kriminellen Hintergrund (Besuch auf freiwilliger Basis)

Durchführung

Über einen Besuch in der JVA erhalten Jugendliche die Möglichkeit, die Lebensbedingungen in einer Haftanstalt kennenzulernen und dort mit Inhaftierten zu sprechen.

Ziel der Maßnahme

Jugendliche sollen die schwerwiegenden Konsequenzen und die Perspektivlosigkeit von Kriminalität erfahren. Ihnen soll eine intensivere Auseinandersetzung mit ihren eigenen (möglicherweise deliquenten) Verhalten nahegelegt werden.
Zusätzlich sollen den Jugendlichen die Konsequenzen eines Haftaufenthaltes vermittelt werden. Ihnen soll deutlich werden, daß die Zeit in der Haftanstalt viele Insassen an persönliche Grenzen führt, daß Angehörige von Inhaftierten Besuche in der JVA als besonders schamvoll erleben, daß der bisherige Freundeskreis der Insassen sich zumeist abwendet, daß die berufliche Zukunftsperspektive negativ ist und daß ausländische
Jugendliche von Abschiebung bedroht sind.
Auch wenn die Beweggründe unterschiedlich sind, in einem sind sich die Teilnehmer der Projektgruppe einig: Die eigenen Erfahrungen mit dem Knast muß weitergegeben werden, um die negativen Folgen einer Straftat zu verdeutlichen.

Ivan Kirr
(für die Initiatoren)

Kontaktadresse:

Volkert Ruhe
Projekt GHJ
Am Hasenberge 26
22335 Hamburg

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