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Jugendkriminalität: Einsperren ist keine Lösung ...

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Jugendrichter Joachim Katz über den Zusammenhang von Kriminalität und sozialer Situation

Joachim Katz ist Jugendrichter in Hamburg und Vorsitzender der Kriminologischen Initiative, einer Vereinigung, die sich mit Entwicklungen auf dem Gebiet der Kriminologie und Rechtspflege befaßt. Das nachstehende Interview habe ich im Straf- justizgebäude aufgezeichnet, wobei leider einige Passagen aufgrund eines offensichtlich defekten Mikrofons nicht mehr zu verstehen waren, so daß das Interview hier nicht ganz in voller Länge wiedergegeben werden kann.

Herr Katz, wir haben im Wahlkampf ziemlich viel gehört zu einer angeblich gestiegenen Kriminalität, insbesondere auch zu einer zunehmenden Gewalt-

kriminalität unter Jugendlichen. Es hat verschiedene Vorwürfe gegeben, die darin gipfelten, daß Amtsrichter Ronald Schill den Jugendrichtern sogar eine Mitschuld daran vorwarf. Darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen, darüber ist ausführlich berichtet worden. Aber haben wir denn tatsächlich eine zunehmende Jugendkriminalität und wenn ja, wo liegen die Ursachen hierfür?

Also wenn man ehrlich sein soll, kann man nicht sagen, daß wir eine zunehmende Jugendkriminalität haben, man kann es nur vermuten und man kann es für Teilbereiche vermuten. Die Zahl der registrierten Jugendkriminalität, vor allem im Bereich Gewaltdelinquenz, hat zugenommen, und man kann daraus schließen oder daraufhin vermuten, daß das ein Phänomen ist, das sich auch tatsächlich verändert hat. Ganz sicher wissen wir es nicht. Dazu