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Und der Strafvollzug? Leere Worte, alte Zöpfe ...

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einem entsprechenden Lernprozeß öffentlich äu- ßerte, daß „Strafvollzug von der Auseinandersetzung lebt, auch der öffentlichen", noch Anstaltsleiter ist, wird sich erweisen. Die Tatsache, daß er ganz in diesem Sinne eine relativ breite öffentliche Ausein- andersetzung zuließ, ja sich daran, etwa durch Radiointerviews oder die Weigerung, die Gefange- nenzeitung zu zensieren, gar beteiligte, hat bei manchem in der Leitung der Justizbehörde Zweifel daran aufkommen lassen, ob dies der richtige Mann am richtigen Platz sei. Denn wer jene oberste Maxi- me der Justizbehörde nicht genügend verinnerlicht hat, muß als unsicherer Kantonist angesehen wer- den, der vielleicht besser hinter einem Schreibtisch aufgehoben ist, an dem man ihn besser im Auge haben kann.In der Justizbehörde kennt man eben vor allem ein Motto: möglichst wenig Arbeit, mög- lichst wenig öffentliche Aufmerksamkeit. So werden denn auch in durchweg allen Bereichen Vorschläge regelmäßig abgebügelt und einzelne Mitarbeiter, sollten sie zu viel Engagement zeigen, abgestraft oder versetzt.Das Postenkarussell dreht sich beständig im Kreise, man wechselt untereinander die Verantwortlichkeiten für verschiedene Bereiche, und jenes Kartell der Nichtstuer sorgt dafür, daß jeder Vorschlag, der etwa Mehrarbeit oder Neue- rungen bedeuten würde, möglichst schnell in den Amtsschubladen verschwindet.
So regieren weiterhin Unfähigkeit und Ignoranz, die gleichen Verantwortlichen, die bereits seit Jahren beständig jede wirkliche Veränderung blockieren und ausmanövrieren, spielen sich einmal mehr die Bälle zu, und wer, wie dies einmal einer jener Verantwortlichen ausdrückte „dabei gerade Justiz- senator ist, ist völlig wurscht". JustizsenatorInnen kommen und gehen - der Beamtenapparat jedoch bleibt bestehen.

(jes)