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Seite 5 Legal, Illegal - Scheißegal 3/4
vergangenen Jahren nur jeweils sehr wenige Kandidaten fanden. Jeder hier weiß wohl inzwischen, daß ein Sitz in der IV nicht unbedingt ein Traumjob ist, sondern eher ein Platz zwischen den Stühlen. Aber trotzdem gab es immer einige wenige engagierte Insassen, die bereit waren, sich auch über längere Zeit dieser wichtigen Aufgabe in unserem Hause zu widmen und dafür eigene Interessen zurückzustellen. Das war gut so, es gab so immer Insassenvertreter die "wußten wie der Hase läuft" und die der Anstaltsleitung gegenüber ein dementsprechendes Auftreten der jeweils neu nachgerückten Insassenvertretung ermöglichen konnten weil z.B. bestehende politische, journalistische oder andere Kontakte zur Öffentlich- keit Rückhalt und Unterstützung boten. Daß solche Kontakte nicht über Nacht herbeigezaubert werden können, sondern langsam wachsen müssen, wissen nicht nur wir, die Anstaltsleitung hat dies, so scheint es mir, auch erkannt und sich offensichtlich zum Ziel gesetzt, für die Zukunft solche Kontakte, wenn sie sie auch nicht gänzlich unterbinden kann, zumindest zu erschweren. Eine gut funktionierende, wirklich im Interesse aller Insassen handelnde und dazu noch effiziente Insassenvertretung scheint von der Anstaltsleitung nicht gewünscht. Zu einem anderen Schluß kann ich jedenfalls nicht kommen, wenn ich nachdenke und mir bewußt wird, daß die Gefange- nen jetzt nicht mehr einfach die Insassen in die IV wählen dürfen, die sie für geeignet halten, die Inte- ressen aller Gefangenen zu vertreten, sondern nur noch die Insassen kandidieren und gewählt werden dürfen, die der Leitung der JVA auch genehm sind.
So rechtlich unbedenklich und fundiert die Gerichts- entscheidung in dieser Sache im Grunde auch scheinen mag - mich läßt sie an einen Freibrief denken, der der Leitung von Santa Fu die Befugnis erteilt, gemachte Zusagen nach Belieben einzuhalten oder auch nicht, wenn sie denn nur anschließend, bei Protestsituationen gerichtlich