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Wir über uns

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Vorwärts in die Vergangenheit

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Kommen "Rollkommandos" und Kettensträflinge in Hamburgs Gefängnissen wieder in Mode?

Wir waren ja schon einmal gezwungen, über die un- schönen Praktiken der übergeordneten „Sicherheits- gruppe" des Hamburger Straf-vollzugsamtes zu berichten. Sie haben mal wieder zugeschlagen - im wahrsten Sinne des Wortes —wie es scheint.
In unserer Septemberausgabe hatten wir auf der Titelseite über die „Schlagkraft" dieser Truppe infor- miert und uns einen Kommentar unseres Heraus- gebers und „Zensors" eingehandelt, in dem von Halbwahrheiten, Vermutungen und Unterstellungen die Rede war, mit denen wir Seiten füllen würden.
Wie man eine derartige Kommentierung zu so ernsten Vorgängen auffassen soll bliebe noch zu hinterfragen.
Fakt ist das blutverschmierte, verschwollene Gesicht

eines Gefangenen, den die Redakteure des blick- punkt (im Rahmen ihrer damaligen Verantwortung als Insassenvertreter) ins Krankenrevier gebracht haben, nachdem dieser aus der Isolierstation D I entlassen worden war.
Für mich hatte der lädierte Zustand meines Mitin- sassen auch nichts von Halbwahrheit, Unterstellung oder Vermutung an sich — mich erinnerte er ledig- lich spontan an einen Vorgang aus den 60gern — Die „Glocke" im UG am Holstenglacis und den „Fall" Hase. Damals war auch von Halbwahrheiten und Unterstellungen die Rede und Fakt, daß der Häftling Hase nach einem „Besuch vom Rollkommando" in der „Glocke" an den Folgen von brutalsten Schlägen verstorben ist - und keiner war’s gewesen ... eine Mauer des Schweigens (der stillen Zustimmung?) verhinderte damals, wie heute wohl auch, die Ver- antwortlichen und die Handelnden zur Rechenschaft zu ziehen. Kommen nun die „guten alten Zeiten" (drinnen meucheln und draußen heucheln) wieder?